Unterstützung durch die Waldorfpädagogik
Die von Rudolf Steiner entwickelte anthroposophische Pädagogik, auch Waldorfpädagogik genannt, beschreibt den Menschen mit einem unvergänglichen geistigen Kern, dem Ich. Diesem untergeordnet dienen drei Organisationen als Werkzeuge, um in der Welt zu existieren und die individuellen Lebensmotive verwirklichen zu können. Diese sind die leiblich-körperliche Organisation, die Lebenskräfte-Organisation, die für die Aufrechterhaltung der Vitalprozesse zuständig ist, und die seelische Organisation. Sie können aber erst als Werkzeuge dienen, wenn das „Ich“ sie mit Bewusstheit durchdrungen hat. Dann erst können sie Ausdruck der eigenen Individualität werden. Dieser Prozess geschieht aufeinander aufbauend bis zum 21. Lebensjahr.
Für das Kind ist es von großer Auswirkung für seine Lebensgestaltung, wenn in diesen körperlichen, vitalen und seelischen Organisationen Erschwernisse vorhanden sind und das „Ich“ diese Bereiche nicht gut ergreifen kann. Daraus ergeben sich für das Kind besondere Anforderungen in seinem Leben. Häufig zeigt sich dabei eine besondere Begabung, die in Zusammenhang mit dieser Besonderheit steht. Durch die Auseinandersetzung und die Lernprozesse in den Bewältigungsstrategien, die das Kind erfährt, kann es seine individuelle Lebensaufgabe ergreifen. Die Aufgabe der Eltern und begleitenden Menschen ist es, das Kind in seinen Bemühen zu unterstützen, sich als individuelles „Ich“ in seinen Organisationen zu verankern, mit anderem Begriff ausgedrückt, sich zu inkarnieren. (Auszug aus Bachelorarbeit von Angela Kranich)
Dabei spielt in den ersten sieben Lebensjahren des Kindes die vorbereitete Umgebung eine wichtige Rolle, in der es eigenständig seine Erfahrungen machen kann. Der Erwachsene ist darin das Vorbild durch sein Handeln. Das Kind greift sie mit seinen Nachahmungskräften auf und setzt das Erlebte in Spiel um. Auch in der Therapie wird eine Spielsituation für das Kind geschaffen, die seinen Entwicklungsaufgaben entgegenkommt und zu seiner Förderung beiträgt.